Nach einer weiteren turbulenten Saison lässt sich zumindest konstatieren, dass das Saisonziel, mehr Siege als Niederlagen einzufahren, erreicht wurde. Mit sieben Siegen, einem Unentschieden und sechs Niederlagen beendete die TSL-Männermannschaft um Philipp Rödel und Cornelius John die Saison 18/19 mit 15:13 Zählern auf Rang 4. Dem Wunsch nach mehr Konstanz in den gezeigten Leistungen konnte dagegen nur teilweise entsprochen werden. Gerade in der Hinrunde waren begeisternde Auftritte Mangelware, wohingegen die Rückrunde mit fünf Siegen, einem Unentschieden gegen Meister TS Coburg und einer knappen Auswärtsniederlage gegen den HC Bamberg II in der Manier eines Aufstiegsaspiranten gespielt wurde. Die Ergebnisse der Rückrunde zeigen, dass bei mehr spielerischer und personeller Konstanz deutlich mehr drin ist, als ein vierter Tabellenplatz.
Positiv sei zudem die weitere Integration von Jugendspielern in die Männermannschaft zu erwähnen. Neben Lukas Will, der bereits seine zweite Männersaison spielt und gerade gegen Saisonende hervorragende Spiele im Rückraum präsentierte, sind vor allem die starken und unaufgeregten Debüts von Torwarttalent Tom Freiburg und Rückraumjuwel Moritz Tremel zu erwähnen.
Erfreuliches gibt es zudem für die kommende Saison zu berichten: Im Rahmen ihrer privaten und beruflichen Möglichkeiten hängen Philipp Rödel und Cornelius John ein weiteres Jahr als Spielertrainer dran. Glücklicherweise steht ihnen hierbei ein nahezu unveränderter Kader zur Verfügung. Das Grundgerüst des Teams bleibt also weitestgehend erhalten und erhält in Manuel Fiedler als Neuzugang vom TV Michelau noch einen weiteren Baustein hinzu. Fiedler kehrt somit zu seinen handballerischen Wurzeln zurück und nährt die Hoffnung von Fans, Spielern und Trainern auf eine erfolgsversprechende Saison 2019/2020. Manuel Fiedler selbst schaut auch schon gespannt auf die neue Saison: „Wer mich kennt weiß ja, dass mir die TSL als Verein immer sehr wichtig war und deshalb habe ich mich für den Wechsel entschieden. Ich freue mich auch auf die super Truppe, die tollen Zuschauer und eine neue sportliche Herausforderung!“
„Eddi! Eddi! Eddi!“ – Das Publikum im Lichtenfelser Sportzentrum forderte den Torhüter der TS Lichtenfels auf, zum letzten Siebenmeter in der Partie gegen den TV Münchberg II anzutreten. Der zuvor bestens reagierende Schlussmann der Korbstädter schnappte sich schließlich den Ball und versenkte den Strafwurf zum 29:15 (15:5)-Endstand in die Gästemaschen. Gleichzeitig war dies die letzte Aktion Ellers in seiner 43-jährigen Handballkarriere.
Auch vor den beiden Spielertrainern Philipp Rödel und Cornelius John darf man den Hut ziehen. Durch große personelle Einbußen mussten sie erneut eine Mannschaft auf die Beine stellen, die so noch nie zusammengespielt hat, sich aber unglaublich homogen und mit viel Teamgeist präsentierte.
Das hohe Ergebnis stellt die Leistung der ersatzgeschwächten Münchberger Reserve etwas in den Schatten. Der TVM II spielte im sehr fairen Duell einen guten Handball, agierte oftmals über seinen gefährlichen Kreis, hatte allerdings viel Pech im Abschluss.
Lichtenfels besaß mit dem jungen Tom Freiburg in Halbzeit eins einen überragenden Rückhalt im Tor, der teils spektakulär parierte. Im Angriff baute die TSL durch Moritz Tremel, Joris Rießner und Leon Geuer gehörig Druck auf. Sehr schöne Spielzüge und Konter führten zum hohen 15:5-Halbzeitstand.
Mit Eller im Tor gings in die zweite Hälfte, die die TSL ganz cool runterspielte. Riesen Applaus erntete Eller, als er eine hundertprozentige Torchance Münchbergs per Konter bravourös vereitelte. Die Führung der TSL erhöhte sich kontinuierlich. Am Ende freuten sich Fans und Mannschaft über ein klares Resultat und die vierte Partie in Serie ohne Niederlage.
TS Lichtenfels: T. Freiburg, Eller (1/1), Ottolinger – Ph. Rödel, M. Rödel (2), B. Freiburg (4), Schulze (4), Ma. Macheleid, Rießner (7), Mi. Macheleid (2), M. Tremel (5), Söllner (1), Geuer (3/1).
TV Münchberg II: Ehemann, Erler – Shams (1), Breuherr (3/1), Galen, Osburg (4), Maretzki (2), Krauß (1), Roßner (4/1).
Der TV Münchberg II ist am Samstag um 18 Uhr der letzte Heimgegner für die Lichtenfelser Handballherren. Diese wollen nach einer erfolgreichen Heimserie von drei Partien natürlich nun auch den Bezirksliga-Sechsten im Sportzentrum an der Friedenslinde bezwingen.
Bisher präsentierte die Mannschaft von Cornelius John und Philipp Rödel ihren Zuschauern tolle Auftritte. Das soll sich auch am Samstag nicht ändern. Zudem könnte die auf Rang vier postierte TSL mit einem Sieg den TV Münchberg II im Klassement definitiv hinter sich lassen. Nach dem schwachen Auftritt in der Vorrunde (24:30) hat Lichtenfels Nachholbedarf.
Allerdings verzeichnen die Gastgeber im Vergleich zur Vorwoche weitere personelle Rückschläge. Mit Renner, Kraus, Mahler, Tremel und nun auch Will (er erhielt vor Wochenfrist die blaue Karte) fehlt dem Trainer-Duo fast die komplette Mannschaft. John selbst zählt auch dazu, und Söllners Einsatz ist fraglich. Immerhin ist Leon Geuer wieder an Bord.
Diese Personallage macht das Unterfangen nicht leichter. In der vergangenen Woche bewiesen die Korbstädter aber, wie gut sie Ausfälle mannschaftlich kompensieren können. Mit im Kader ist Torwartlegende Wolfgang „Eddi“ Eller, der für die TSL zum letzten Mal die Handballschuhe schnürt und seine langjährige Karriere beendet. Die TS Lichtenfels würde sich über viele Zuschauer freuen – auch um Eller gebührend zu verabschieden. –GÜ-