So, wie sich die TS Lichtenfels trotz aller personellen Schwierigkeiten bisher präsentiert hat, wie sie kameradschaftlich aufgetreten ist, sorgt für Stolz bei den beiden Trainern. Die Mannschaft hat eine sehr gute Rückrunde absolviert und in dieser aktuell neun von möglichen zwölf Punkten geholt. Insofern ist man im TS-Lager zuversichtlich, dass das Saisonziel (mehr Siege als Niederlagen) auch erreicht und am Ende aus eigener Kraft ein ordentlicher vierter Tabellenplatz wird.
Die Korbstädter würden sich freuen, wenn ihnen von vielen mitreisenden Fans Unterstützung beim Tabellenvorletzten zu Teil würde. Auch diesmal nämlich gibt es personelle Rochaden. Definitiv werden Andreas Kraus, Joris Rießner, Tim Renner und der auch im letzten Spiel gesperrte Cornelius John fehlen. Dafür kehren Philipp Mahler, Lukas Will und eventuell auch Lukas Tremel zurück.„Eddi! Eddi! Eddi!“ – Das Publikum im Lichtenfelser Sportzentrum forderte den Torhüter der TS Lichtenfels auf, zum letzten Siebenmeter in der Partie gegen den TV Münchberg II anzutreten. Der zuvor bestens reagierende Schlussmann der Korbstädter schnappte sich schließlich den Ball und versenkte den Strafwurf zum 29:15 (15:5)-Endstand in die Gästemaschen. Gleichzeitig war dies die letzte Aktion Ellers in seiner 43-jährigen Handballkarriere.
Auch vor den beiden Spielertrainern Philipp Rödel und Cornelius John darf man den Hut ziehen. Durch große personelle Einbußen mussten sie erneut eine Mannschaft auf die Beine stellen, die so noch nie zusammengespielt hat, sich aber unglaublich homogen und mit viel Teamgeist präsentierte.
Das hohe Ergebnis stellt die Leistung der ersatzgeschwächten Münchberger Reserve etwas in den Schatten. Der TVM II spielte im sehr fairen Duell einen guten Handball, agierte oftmals über seinen gefährlichen Kreis, hatte allerdings viel Pech im Abschluss.
Lichtenfels besaß mit dem jungen Tom Freiburg in Halbzeit eins einen überragenden Rückhalt im Tor, der teils spektakulär parierte. Im Angriff baute die TSL durch Moritz Tremel, Joris Rießner und Leon Geuer gehörig Druck auf. Sehr schöne Spielzüge und Konter führten zum hohen 15:5-Halbzeitstand.
Mit Eller im Tor gings in die zweite Hälfte, die die TSL ganz cool runterspielte. Riesen Applaus erntete Eller, als er eine hundertprozentige Torchance Münchbergs per Konter bravourös vereitelte. Die Führung der TSL erhöhte sich kontinuierlich. Am Ende freuten sich Fans und Mannschaft über ein klares Resultat und die vierte Partie in Serie ohne Niederlage.
TS Lichtenfels: T. Freiburg, Eller (1/1), Ottolinger – Ph. Rödel, M. Rödel (2), B. Freiburg (4), Schulze (4), Ma. Macheleid, Rießner (7), Mi. Macheleid (2), M. Tremel (5), Söllner (1), Geuer (3/1).
TV Münchberg II: Ehemann, Erler – Shams (1), Breuherr (3/1), Galen, Osburg (4), Maretzki (2), Krauß (1), Roßner (4/1).
Der TV Münchberg II ist am Samstag um 18 Uhr der letzte Heimgegner für die Lichtenfelser Handballherren. Diese wollen nach einer erfolgreichen Heimserie von drei Partien natürlich nun auch den Bezirksliga-Sechsten im Sportzentrum an der Friedenslinde bezwingen.
Bisher präsentierte die Mannschaft von Cornelius John und Philipp Rödel ihren Zuschauern tolle Auftritte. Das soll sich auch am Samstag nicht ändern. Zudem könnte die auf Rang vier postierte TSL mit einem Sieg den TV Münchberg II im Klassement definitiv hinter sich lassen. Nach dem schwachen Auftritt in der Vorrunde (24:30) hat Lichtenfels Nachholbedarf.
Allerdings verzeichnen die Gastgeber im Vergleich zur Vorwoche weitere personelle Rückschläge. Mit Renner, Kraus, Mahler, Tremel und nun auch Will (er erhielt vor Wochenfrist die blaue Karte) fehlt dem Trainer-Duo fast die komplette Mannschaft. John selbst zählt auch dazu, und Söllners Einsatz ist fraglich. Immerhin ist Leon Geuer wieder an Bord.
Diese Personallage macht das Unterfangen nicht leichter. In der vergangenen Woche bewiesen die Korbstädter aber, wie gut sie Ausfälle mannschaftlich kompensieren können. Mit im Kader ist Torwartlegende Wolfgang „Eddi“ Eller, der für die TSL zum letzten Mal die Handballschuhe schnürt und seine langjährige Karriere beendet. Die TS Lichtenfels würde sich über viele Zuschauer freuen – auch um Eller gebührend zu verabschieden. –GÜ-
Vor einer Saison-Rekordkulisse von etwa 300 Zuschauern im Lichtenfelser Sportzentrum schäumten die Emotionen fast über - auch, als kurz vor dem erwähnten Siebenmeter TSL-Spielertrainer Cornelius John noch die blaue Karte erhielt. Überhaupt hatten die Schiedsrichter in der packenden Begegnung alle Hände voll zu tun. So verteilten sie weitere rote Karten (gegen Marcel Bieber/TSV/13. Min. und Wolfgang Schulze/TSL/42. Min.) sowie acht Zeitstrafen für die „Turner“ und fünf für den Gast.
Aus Lichtenfelser Sicht war der Sieg vollauf verdient. Spielerisch brachten die Gastgeber mehr „auf die Platte“, agierten variabel, schnell und mannschaftsdienlich. Weitramsdorf verstrickte sich oft in Einzelaktionen, wobei Tobias Wanko auf halbrechts immer wieder die Heimabwehr Eins-gegen-Eins ausspielte. Bis zur 23. Minute war das Spiel ausgeglichen. Durch von Cornelius John und Lukas Tremel souverän verwandelte Siebenmeter und dem agilen Philipp Rödel am Kreis führte die TSL zum Pausenpfiff mit 11:8.
Mit dem Heimvorteil im Rücken starten die Lichtenfelser optimistisch in dieses Spiel. Der Sieg gegen Bayreuth III vergangene Woche hat der Mannschafts- und Fanseele sehr gutgetan. Zudem ist das Team von Philipp Rödel und Cornelius John dadurch auf den fünften Rang in der Tabelle vorgerutscht.
Rödels Prognose für Sonntag lautet: „Weitramsdorf ist ein wesentlich größeres Kaliber als Bayreuth III, was nicht nur die Tabellensituation verdeutlicht. Aber gerade gegen stärkere Mannschaften wächst unser Teamgeist, und der beflügelt unsere Leistung auf dem Feld, wie wir jüngst gegen den HC Bamberg II demonstrierten.“ Nun, das Rezept gegen den Drittplatzierten am Sonntag scheint einfach: „Druck aufbauen und diesen bis zum Schlusspfiff stetig steigern“, verrät Rödel.
Dies umzusetzen wird für die Korbstädter eine sehr große Herausforderung, beachtet man den Umstand, dass die Spiele gegen Weitramsdorf von erhöhter Spannung geprägt sind und der TSV außerdem wegen des ärgerlichen Spielverlusts aus der Vorrunde auf Revanche aus ist. Es liegt in den Händen der Lichtenfelser um das Abwehrbollwerk Cornelius John/Johannes Söllner und den „Tormaschinen“ Wolfgang Schulze und Lukas Tremel, auf dem Feld alles zu geben und zusammen mit den frenetischen Fans den vierten Saisonheimsieg zu ernten.