Dieser großartige Erfolg war dem kollektiven Auftreten der TSL zuzuordnen, die dem überraschend schwachen Tabellenzweiten eine klare Revanche für den Vorrundenverlust gegeben hat. „Wir haben uns vorgenommen, schnell eine deutliche Führung herauszuspielen. Und das ist uns gelungen“, freute sich der zweite TS-Spielertrainer Cornelius John.
Egal mit welcher Abwehrvariante der TVE agierte: Lichtenfels hatte immer eine Lösung parat. Während die Gastgeber mit toller Verteidigung überzeugten und ihre vielen Konter – meisten durch Wolfgang Schulze vorgetragen – optimal verwerteten, scheiterte Ebersdorf oft am sehr guten TSL-Schlussmann Jonas Ottolinger oder am eigenen Unvermögen. Nur die verwandelten Siebenmeter von Mario Schimpl und ab und an erfolgreiche Würfe über Außen ließ die Trefferquote für den Gast zum Wechsel etwas besser aussehen (18:11).
Auch in Hälfte zwei war Lichtenfels von allen Positionen und weiter über die erste und zweite Welle gefährlich. Allerdings kamen die Gäste besser aus der Kabine und verkürzten zum 15:20 (37.). Das Rödel/John-Team fand aber wieder seine Linie. Zwei Treffer in Unterzahl markierten das 24:16 (42.). Die TSL ließ den technisch versierten Ebersdorfer Sebastian Streng nicht zur Entfaltung kommen und agierte hinten wie vorne souverän. Zehn Treffer in zehn Minuten durch Johannes Söllner, TS-Rückkehrer Andreas Kraus und Maximilian Rödel– und die TS Lichtenfels machte aus dem 28:19 den hochgefeierten 38:23-Endstand.
Ins zweite Saisonheimspiel möchten die Korbstädter ihren Schwung aus dem Duell gegen den TSV Weitramsdorf mitnehmen: „Natürlich war’s ungünstig, dass wir gerade nach dem ersten Saisonsieg ein spielfreies Wochenende hatten“, sagt Cornelius John. „Trotzdem hoffen wir auf einen Erfolg und dass wir mit diesem den ‚Bock’ endlich umstoßen können!“.
Auf alle Fälle hat die glanzvolle Leistung gegen Weitramsdorf gezeigt, welche gute Moral, Charakterstärke und Geschlossenheit die Lichtenfelser Mannschaft besitzt. „In einem Auswärtsspiel einen Acht-Tore-Rückstand zu drehen, ist schon besonders!“, äußert John stolz.
Mit Sicherheit werden nach dem grandiosen Auftritt vor 14 Tagen am Sonntag viele Zuschauer den Weg ins Sportzentrum finden, um ihre TS Lichtenfels kräftig zu unterstützen.Hut ab vor der Männermannschaft der TS Lichtenfels! Das Team der Spielertrainer Cornelius John und Philipp Rödel zog im schon sicher verloren geglaubten Bezirksliga-Duell beim TSV Weitramsdorf dank einer ausgezeichneten Mannschaftsleistung noch den Kopf aus der Schlinge. Und wie! Powerplay in den letzten 17 Spielminuten in der Bayernhalle - und aus dem Acht-Tore-Rückstand wurde ein hoch verdienter 25:23-Erfolg.
Die TSL feierte ihren Befreiungsschlag mit einem Jubeltanz und ließ sich von den vielen mitgereisten Anhängern gebührend feiern. Hingegen war der TSV Weitramsdorf untröstlich – nachvollziehbar. Der Gastgeber startete nämlich hellwach und mit klarer Körpersprache in die Partie. Das angeknackste Selbstbewusstsein der Lichtenfelser kam dem TSV gerade recht, der in Rene Bunk und Christian Troppmann beste Werfer besaß. Nach 16 Minuten führte der TSV mit 7:2, zur Halbzeit mit 12:6. Neben den technischen Fehlern der „Turner“ hatten sie vor allem mit TSV-Torwart Jan Pilz ein Problem, da er bestens parierte.
John und Rödel fanden in der Kabine die richtigen Worte für ihre TS-Männer, die aber erst später fruchten sollten. Anfang der zweiten 30 Minuten luden Ballverluste auf Seiten der Gäste den TSV zum Kontern ein. Im hart geführten Duell, das von Giulia Glatzer und Lea Borchert sehr gut geleitet wurde, sah die TSL auch nach 43 Minuten (11:19) wie der klare Verlierer aus. Spätestens jetzt hatte kein TS-Fan mehr an ein Wunder geglaubt.
Jonas Ottolinger kam dann für den zuvor gut parierenden Tim Renner ins Tor, nachdem jener nach einem Zusammenprall ausschied. Und Ottolinger lehrte den TSV-Werfern das Fürchten. Gestützt auf dessen glänzenden Rückhalt drückte die TSL aufs Tempo und packte mit dem Konterspiel eine ihrer gefährlichsten Waffen aus. Weitramsdorf kam ins „Schwimmen“, als Wolfgang Schulze und Lukas Tremel über die zweite Welle oder Benedikt Freiburg und Leon Geuer aus dem Positionsspiel einen tollen Sechser-Lauf für die TS zum 18:20 hinlegten.
Jetzt lief es wie am Schnürchen für die Gäste, die von ihren Fans immer lauter angefeuert wurden. Die Heimmannschaft indes verzeichnete Ballverluste und viele Fehlwürfe und geriet immer wieder in Unterzahl. Schulze erzielte für die TSL schließlich den Gleichstand (57.) zum 21:21. In Bedrängnis ließ Tremel die erste Führung für Lichtenfels nach einem Konter folgen. Durch das Siebenmetertor vom TSVler Tobias Ehrsam blieb’s spannend (59.). Die TSL besaß jedoch gute Nerven. Philipp Rödel traf am Kreis zur erneuten TS-Führung, und Tremel setzte Sekunden vor Schluss seinen Wurf zum vielumjubelten 23:25-Endstand ins TSV-Netz.
TSV Weitramsdorf: Pilz, Zwiener – Bieber (1), Urbasik, Bunk (4/1), Stelzner, Troppmann (7), Eberlein (3), Wanko (5/2), Dohles, Hartmann, Wegener, Ehrsam (2/1), Lippold (1).
TS Lichtenfels: Renner, Ottolinger – Ph. Rödel (1), M. Rödel (1), Freiburg (3), Schulze (7), Geuer (2), Tremel (6/3), Mahler (2), Söllner, John (3/1), Will.
Mit Blick auf die Tabelle scheint die Favoritenrolle eigentlich klar vergeben. Weitramsdorf hat bis dato nur zwei Spiele absolviert: gegen HC Bamberg mit negativem, gegen Bayreuth III mit positivem Ausgang. Mit einem Sieg könnten die arg gebeutelten und auf den letzten Platz abgerutschten Korbstädter zumindest auf der Habenseite mit dem TSV gleichziehen. „Und genau das soll unser Ansporn sein, endlich etwas Zählbares nach Hause zu bringen!“, fordert Cornelius John. Trainerkollege Philipp Rödel meint: „Wir haben Stärken auf jeder Position. Allerdings müssen diese auch auf dem Feld gezeigt und die Blockade im Kopf muss gelöst werden!“.
Dazu müssen die Lichtenfelser – gerade gegen die mit hohem Körpereinsatz agierenden Weitramsdorfer – natürlich wesentlich robuster als in den vergangenen Spielen auftreten.
Nur als Einheit, in der jeder Spieler Verantwortung übernimmt, und mit einem großen Maß an Disziplin wird man in der Bayernhalle wiederholt bestehen können.
Die Korbstädter hatten sich im Vorfeld der Begegnung vorgenommen, bis zum Wechsel deutlich zu führen. Dieses Ziel haben sie gegen die mit vielen Routiniers besetzte Bayreuther „Dritte“ erreicht. Ordentliche Abwehrarbeit und gute Abschlüsse kennzeichneten ihr Spiel. Nach 18 Minuten hieß es 8:5, nach 24 Minuten gar 13:6 aus Sicht der Gäste, die mit Lukas Tremel, Wolfgang Schulze, Philipp Rödel und Cornelius John souveräne Torschützen in ihren Reihen hatten.
Die HaSpo III nutzte die Gunst der Stunde konsequent aus, verkürzte durch eine tolle Mannschaftsleistung Tor um Tor bis zum 22:22-Gleichstand nach 50 Minuten. Auch nach der notwendigen Auszeit schafften es die Lichtenfelser nicht mehr, in die Erfolgsspur zurückzufinden. Beflügelt durch die schwache Leistung des Gastes, übernahmen die Hausherren das Kommando und entschieden ein schon verloren geglaubtes Spiel doch noch für sich.