„Wir freuen uns riesig, dass die neue Handballsaison endlich auch für uns startet!“. Die Trainer der Männermannschaft der TS Lichtenfels, Cornelius John und Philipp Rödel, bringen die gute Stimmung im TS-Lager vor dem ersten Pflichtspiel in der neuen Bezirksliga-Saison klar zum Ausdruck. Dazu kommt, dass der Auftakt auf eigenem Boden und vor den eigenen Fans stattfindet. Am Samstag um 16 Uhr ertönt im Sportzentrum an der Friedenslinde der Anpfiff.
TSL-Coach Johns Saison-Einschätzung lautet folgendermaßen: „Dass in unserer Liga nur noch acht Mannschaften vertreten sind führt dazu, dass es in der Tabelle wohl sehr eng zugehen wird. Durch Niederlagen wird man schnell an Boden verlieren. Aber die Möglichkeit, durch einige Siege schnell nach oben zu klettern, besteht natürlich genauso. Insgesamt glaube ich, dass das Leistungsvermögen der beteiligten Teams - verglichen zur Vorsaison - gestiegen ist. Grundsätzlich wollen wir logischerweise mehr Siege als Niederlagen einfahren und dann sehen wir im März 2019, wozu es reicht.“
Außer Ferdinand Brunner, der das Team Richtung Mittelfranken verlassen hat, gibt es keine personellen Veränderungen bei den Lichtenfelsern. Benedikt Freiburg und die A-Jugendlichen Jonathan Rießner und Lukas Will erweitern den Kader.
Aus verschiedenen Gründen ließ die Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung leider zu wünschen übrig. Den Trainern kommt allerdings zugute, dass weite Teile der Mannschaft gut miteinander eingespielt sind. Der Kern des Teams mit Lukas Tremel, Philipp und Maximilian Rödel, Philipp Mahler und Wolfgang Schulze steht. Die restlichen Positionen werden form- und situationsbedingt angepasst. Nach seinem Knorpelschaden im Knie ist erfreulicherweise Cornelius John selbst wieder einsatzbereit.
Die Reserve vom HC Bamberg hat nur noch bedingt etwas mit jener gemeinsam, die die TSL im vergangenen März geschlagen hat. Die Ex-Landesliga-Spieler Julian Sommer, Stephan Götz, Florian Kratzer und Top-Keeper Carsten Kropf verstärken den HCB II enorm. Die ersten Punkte holten sich die Domstädter vor Wochenfrist gegen den TSV Weitramsdorf. Der Gast muss gegenüber dem Heimteam dementsprechend keinen „Kaltstart“ hinlegen und ist schon allein deshalb favorisiert. Für die Gastgeber ist diese Begegnung die erste Standortbestimmung. „Wenn wir über 60 Minuten Kompaktheit und schnelles Umschaltspiel präsentieren, können wir die Partie lange offen halten“, so Johns Einschätzung.
Mit einem fünften Tabellenplatz und einer ausgeglichenen Punkteausbeute von 18:18 endete die Premierensaison unter den beiden Spielertrainern Philipp Rödel und Cornelius John in der Bezirksliga für die TSL-Handballmänner recht zufriedenstellend. Solide Auftritte wechselten sich mit starken Leistungen und enttäuschenden Partien ab. Bezeichnend für diese Leistungsschwankungen ist die Tatsache, dass man gegen jeden Gegner in der Liga genau einmal gewonnen und einmal verloren hat – sowohl gegen die Spitzenreiter, wie auch gegen die Kellerkinder. Für die kommende Saison gilt es nun, konstant gute Spiele aufs Feld zu bringen. Für dieses Ziel trainiert die Mannschaft seit knapp sechs Wochen wieder. Während in der ersten Vorbereitungsphase vor allem Verletzungsprävention und Ballsicherheit auf dem Programm stehen, wird im August und September vermehrt an der Kondition gearbeitet, bevor gegen Ende der Vorbereitung der taktische Feinschliff erfolgt.
Fast schon traditionell gab es bei der TSL in der Sommerpause einige strukturelle wie personelle Veränderungen. Die zweite Männermannschaft wurde aufgrund von Spielermangel vom Spielbetrieb abgemeldet. Stattdessen wird es wieder eine A-Jugend unter der Leitung von Benedikt Freiburg geben. Ferdinand Brunner verlässt den Verein in Richtung Erlangen und Joris Rießner weilt weiterhin im Ausland und wird zumindest in der Vorrunde nicht zur Verfügung stehen. Auch andere Spieler müssen studien-/berufsbedingt oder aus familiären Gründen kürzertreten. Nichtsdestotrotz wird die TS Lichtenfels um Lukas Tremel, Wolfgang Schulze und Philipp Mahler eine junge und konkurrenzfähige Bezirksligamannschaft stellen, zumal weitere A-Jugendliche mit einem Doppelspielrecht ausgestattet wurden und somit den Trainings- und Spielbetrieb bereichern. Eine solide Spielrunde mit mannschaftlich geschlossenem Auftreten und mehr Siegen als Niederlagen ist das Ziel für die Truppe.
Für die Integration der A-Jugendlichen und die Verbesserung des Zusammenspiels untereinander kommt es der Mannschaft gelegen, dass die Saison so spät wie noch nie beginnt – die TSL startet erst am Samstag, den 20.10.2018 (16.00 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den HC Bamberg II in die Saison – und somit weitere Wochen zur Saisonvorbereitung zur Verfügung stehen. Darüber hinaus, ist die Mannschaftsanzahl in der Bezirksliga von zehn auf acht geschrumpft. Während der HSV Hochfranken II in die Bezirksoberliga aufgestiegen ist, wechselt der ASV Pegnitz den Spielbezirk. Zudem hat der TV Hof überraschend seine Mannschaft zurückgezogen und geht künftig in der Bezirksklasse an den Start. Aus den drei Bezirksklassen hat lediglich der TV Ebersdorf sein Aufstiegsrecht wahrgenommen. Somit bleiben der TSL unangenehme Auswärtsfahrten wie Hof, Selb oder Pegnitz erspart. Mit insgesamt nur 14 Ligaspielen gestaltet sich der Spielplan außergewöhnlich übersichtlich, weshalb einem konzentrierten und erfolgreichen Start umso mehr Bedeutung zukommt.
Das Spiel, das auf die Lichtenfelser Handballherren zum Saisonende wartet, wird mit Sicherheit kein Sonntagsspaziergang. Zum Abschluss der Bezirksliga ist die TSL zum letzten Mal Gastgeber im Sportzentrum an der Friedenlinde. Und gegen den TSV Weitramsdorf wird am Sonntag um 15 Uhr ein hart umkämpftes Duell erwartet.
In diesem geht es für die Mannschaft von Cornelius John und Philipp Rödel um die endgültige Festigung des dritten Bezirksliga-Tabellenplatzes nach dem freiwilligen Rückzug aus der Bezirksoberliga aus dem Vorjahr. Weitramsdorf steht hingegen durch zwei Siege in Folge mittlerweile auf Rang sechs, steckt aber immer noch mitten im Abstiegskampf. Nur mit einem doppelten Punktgewinn in der Korbstadt kann der TSV den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen.
Cornelius John erklärt weiter: „Da wir uns von den anderen mitbedrohten Mannschaften nicht den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung gefallen lassen wollen und uns den dritten Platz offenhalten wollen und uns außerdem von unseren Zuschauern mit einem Heimsieg in die handballfreie Zeit verabschieden möchten, sind wir gut beraten, nochmal alles in die Waagschale zu werfen und uns von unserer besten Seite zu zeigen“.
Im Hinspiel ging es damals richtig zur Sache. Insgesamt hat es 13 Zwei-Minuten-Strafen für Weitramsdorf und fünf für die TSL gegeben. Das zeigt, dass der TSV ein Team ist, das richtig zupackt. Lichtenfels will den Kampf annehmen und sich wehren. Mit René Bunk, Eberlein & Co. haben die Gäste sehr gute Schützen. In der Heimmannschaft wird aus privaten Gründen der sichere Torgarant Lukas Tremel fehlen und weiterhin Cornelius John. Trotzdem kann die TSL 14 Mann aufbieten. Und vielleicht ist diesbezüglich auch die ein oder andere Überraschung dabei.
Zum Derby der besonderen Art kommt es an gleicher Stelle um 17 Uhr. Die Lichtenfelser Reserve hat zum Saisonabschluss der Bezirksklasse den Nachbarn TV Michelau zu Gast. Die Lichtenfelser spielen also gegen ihre ehemaligen Teamkollegen wie Pawlik, Günther, Meyer oder Fiedler, wodurch das Spiel zusätzlich an Brisanz gewinnt.
Nach dem mäßigen Auftritt am vergangenen Wochenende müssen sich die Bezirksliga-Handballherren der TS Lichtenfels am Samstag mächtig am Riemen reißen. Um 14 Uhr steht in der Selber Realschulhalle der designierte Meister HSV Hochfranken II in den Startlöchern, dem die Korbstädter nur mit einer gehörigen Leistungssteigerung gefährlich werden könnten.
Mit der TS Lichtenfels hat die Selber Landesliga-Reserve sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen. Der HSV II hat auf seinem Punktekonto nur vier „Miese“ stehen. Zwei davon stammen aus dem Hinrundenspiel in Lichtenfels. Philipp Rödel prognostiziert die anstehende Aufgabe im Folgenden: „Der vorzeitige Meister ist zweifellos auf Revanche aus. Abgesehen von der Tabelle sehe ich auch wegen unserer schlechten Leistung vor einer Woche die Favoritenrolle beim Gastgeber.“
Das TSL-Trainerduo Rödel/John hofft, dass jeder Spieler aus dem schwachen Auftritt gegen Bayreuth III seine Lehren gezogen hat und wünscht sich außerdem in Selb eine geschlossene Mannschaftsleistung und eine gesunde Portion Spielfreude. „Ich denke auch“, vermutet Rödel, „dass sich alle ins Zeug legen, um den Spitzenreiter zu ärgern“.
Zum letzten Saisonspiel stellt die TS Lichtenfels jedenfalls eine sehr gut besetzte Mannschaft, die eigentlich nur ihr großes Potenzial abrufen muss. Nachdem Rückkehrer Joris Rießner vor Wochenfrist lediglich in der Reserve aktiv war, ist er diesmal in der „Ersten“ fest eingeplant. Rückraumakteur und Spielertrainer Cornelius John wird wohl die letzten beiden Partien nur von der Bank aus dirigieren.